Die Tagungen sind zu einer guten Tradition geworden und bieten die Chance, sich einem Thema intensiver zu widmen. Spirituelle Themen stehen hier in Vordergrund.
Öffentlicher Vortrag im Rahmen der Tagung: Jesuiten in der Frühneuzeit in Schwerin und Nordeuropa
14. März 2025, 16.00 Uhr
Ort: Bernhard Schräder Haus, Klosterstr. 26, 19053 Schwerin
Thema: Die Jesuiten in Mecklenburg und das Schweriner Proseminar
Referent: Dr. Georg Diederich, Pinnow
Im 18. Jahrhundert übernahmen Jesuitenpatres die Leitung der katholischen Missionspfarrei in Schwerin. Von hier aus wurden auch die wenigen Katholiken, die damals in ganz Mecklenburg verstreut lebten, seelsorglich betreut. Eine Besonderheit in Schwerin war die Errichtung eines Proseminars für die Ausbildung katholischer Jugendlicher aus ganz Nordeuropa.
Schwerin war eine von vielen Missionsstationen, die die Jesuiten damals im evangelisch geprägten Norden Europas errichteten. Dabei konnte katholisches Glaubensleben nur dort wieder Fuß fassen, wo der jeweilige Landesherr es duldete. So waren auch in Schwerin die Katholiken auf ein gutes Einvernehmen mit dem lutherischen Herzogshaus angewiesen. Hier war oft das diplomatische Geschick der Patres gefragt, denen es tatsächlich gelang, die Schweriner Gemeinde aus ganz ärmlichen Verhältnissen in eine angesehenere Situation zu führen.
So wurde aus der winzigen Kapelle überm Pferdestall bald ein großer Kirchenraum, der mehr als zweihundert Gottesdienstbesucher fasste. 1735 konnte eine katholische Schule gegründet werden; vier Jahre später beschloss die Ordensleitung, mit dem Proseminar in Schwerin eine einzigartige gymnasiale Ausbildungsstätte für katholische Jungen aus Nordeuropa einzurichten, die hier auf ein weiterführendes Studium im österreichischen Linz vorbereitet wurden. Dieses Proseminar bestand auch nach päpstlicher Aufhebung des Jesuiten-Ordens im Jahre 1773 noch einige Zeit fort. Die beiden Patres, die damals die Schweriner Gemeinde leiteten, blieben als Weltpriester vor Ort. Der Jüngere von ihnen, Ägidius Dechêne, wurde dann der Bauherr von St. Anna zu Schwerin, der ersten katholischen Kirche, die nach der Reformation in Mecklenburg neu erbaut werden konnte.
„Das Glaubensbekenntnis vor den Anfragen der Gegenwart“
Veranstaltungstermin: 22.03.2025
Studientag mit Prof. Dr. Ulrich Lüke, Münster
Veranstaltungsort: Rostock
Weitere Informationen und Anmeldeformular im Handzettel
In jedem Gottesdienst sprechen Christen das Credo. Gesprochen in Gemeinschaft beginnt es aber mit dem „Ich glaube …“.
Das Konzil von Nizäa war ein Meilenstein, denn dort wurden Lehrstreitigkeiten der noch jungen Christenheit beigelegt und der Weg zu einem verbindlichen Glaubensbekenntnis, dem Nicäno-Konstantinopolitanum, eröffnet.
Ist damit nicht alles gesagt? Der Theologe Wolfgang Beinert antwortet darauf in einer Besprechung zum Buch von Prof. Lüke mit einem klaren Nein: „Weil der Christenglaube nicht eine Sammlung fein geschliffener Formeln in den kugelsicheren Glas-vitrinen des christlichen Museums ist, sondern beansprucht, eine lebendige, von jeder Generation neu zu interpretierende, zu rezipierende und in die eigene Spiritualität zu integrierende Hinführung zum eigenen Heil zu sein.“
Prof. Lüke schreibt: „Ein Glaubensbekenntnis erfordert und ermöglicht zunächst einmal eine grundlegende Kenntnis, ein intellektuelles Seh-vermögen. Es erfordert und ermöglicht dann auch eine fortschreitende Erkenntnis, also ein geduldiges intellektuelles Gehvermögen. Es erfordert und ermöglichst schließlich auch das standhafte Bekenntnis, also ein aufrechtes intellektuelles Stehvermögen. Immer haben wir nur den Gott oder die Gottlosigkeit unseres jeweiligen intellektuellen Reifezustandes.“
Das „Ich glaube …“ ist somit herausfordernd und unser Studientag ein Baustein für vertiefende Einsichten.
German Schwarz
Thomas-Morus-Bildungswerk
Geplanter Ablauf am 22.03.2025:
9.45 Uhr Eröffnung
„Ich glaube …“
- Entwicklungen und Herausforderungen der Glaubensbekenntnisse
10.45 Uhr Pause
11.00 Uhr „… an Gott, den Vater, … und an Jesus Christus …, an den Heiligen Geist…“
- Trinität als Problem?
12.15 Uhr Mittagessen und Pause
13.15 Uhr „… den Schöpfer des Himmels und der Erde…“
- Schöpfung versus Naturwissenschaft?
14.00 Uhr Pause
14.15 Uhr „… Auferstehung der Toten und …“
- Begründete Hoffnung?
15.15 Uhr „Wir glauben…“
- Kontinuität und Veränderung
15.30 Uhr Kaffee und Ende des Studientages
Der Referent: Prof. Dr. Ulrich Lüke ist Biologe, Philosoph und Theologe. Von 2001 – 2017 war er Professor für Systematische Theologie an der Technischen Universität Aachen. Als Emeritus lebt er in Münster und ist als Pfarrer in der Krankenhausseelsorge tätig.